046. Indonesien: Genitalverstümmelung an muslimischen Mädchen

ختان الإناث

ḫitān al-ināṯ,

islamische Frauenbeschneidung.

Islamic FGM

Genitalverstümmelung an Frauen

ist auch im größten muslimischen

Staat der Erde eine Alltäglichkeit

Von Jacques Auvergne, 20. Januar 2007

Muslimische Massenverstümmelungen an kleinen Mädchen in aller Öffentlichkeit, Blut und Schreie auf den Schulhöfen der Stadt Bandung, die mit drei Millionen Einwohnern der viertgrößten Stadt Indonesiens ist. Das klingt so verstörend, dass man es zunächst nicht glauben möchte.

FGM in Indonesien! Das ist selbst uns neu, die wir uns seit knapp zwei Jahrzehnten mit dem Thema Genitalverstümmelung an Frauen ausgiebig befasst haben. Indonesien praktiziert Großgruppen‑Beschneidungsaktionen in öffentlichen Einrichtungen wie Gebetssälen oder Grundschulen.

Ist die südostasiatische Variante jener brutalen und archaischen Praxis, die wir normalerweise in der Sahelzone zwischen Senegal und Somalia vermuten würden mit Schwerpunkten wie Mali und Sudan, denn erst heute bekannt?

Waris Dirie und Ayaan Hirsi Ali berichteten aus den ostafrikanischen Kulturen der Frauenbeschneidung. Vereine wie Forward, Intact, Tabu oder Wadi haben wichtige Arbeit an der Abschaffung der FGM geleistet.

Die Verbreitung der FGM nach Nordosten hin schien im Jemen und Oman zu enden. Dann aber wurde dank der Arbeit des Vereins Wadi die Frauengenitalverstümmelung der nordirakischen Kurden der Weltöffentlichkeit bekannt – diese Tatsache war bis dahin selbst unter Völkerkundlern und Irak‑Experten unbekannt. Aber Indonesien?

Chronisch geleugnet:

Der Islam und die FGM

Im November 2006 entschied die für den sunnitischen Islam höchste Autorität genießende „Universität“, die Kairoer Al‑Azhar, dass weibliche Genitalverstümmelung nicht mit dem Islam zu vereinbaren sei. Was wohl auch nicht ganz ernst gemeint ist, denn die Millionenstadt Kairo praktiziert täglich die FGM in Form der ägyptischen Klitoridektomie. Wollte die Al‑Azhar die kulturelle Moderne beschwichtigen oder will sie die Genitalverstümmelung wirklich abschaffen? Dass muss sie unter Beweis stellen, man darf gespannt sein. In den vorausgegangenen Jahrhunderten und Jahrzehnten hielten Gelehrte der Azhar FGM sehr wohl für erlaubt oder gar für ehrbar. Seit 2007 ist FGM in Ägypten bei Strafe verboten (Wikipedia), doch wird, wie islamisch üblich, alles die familiären Angelegenheiten Betreffende nicht der staatlichen Deutung überlassen. Weshalb abzuwarten ist, ob das Verbot messbare Auswirkungen haben wird: Ob die Zahl der Klitorisamputationen an den kleinen Mädchen im muslimischen Kairo sinken wird.

Zum Prozentsatz der betroffenen indonesischen Mädchen und Frauen lässt sich die ungeheuerlich hohe Zahl „96“ nennen: Akte Islam zitiert Sara Corbett, die am heutigen Tage in der New York Times („A Cutting Tradition“) die Weltöffentlichkeit auf dieses ausgesprochen islamische Thema hinweist: 96 Prozent der Familien mindestens im Großraum Bandung und wahrscheinlich im gesamten West‑Java gaben an, ihre Töchter spätestens im Alter von 14 Jahren der grausamen Prozedur auszuliefern. In West Java (Jawa Barat), das erst im 15. und 16. Jahrhundert islamisiert wurde, rechnen sich 94 % der Bewohner dem Islam zu (unter Jawa Barat bei Wikipedia).

Der Zusammenhang von Islam und FGM wird von Muslimen wie Islamfreunden nahezu täglich ganz aufgeregt geleugnet. Richtig ist, dass FGM vorislamisch ist und damit teilweise von Polytheisten und ebenso auch von Christen praktiziert wurde. Seit Jahrhunderten jedoch ist FGM ein Problem der islamisierten Gebiete der Erde, weshalb wir die Autoritäten dieser Religion aus ihrer Verantwortung für dieses Brauchtum nicht entlassen möchten. Viele lokale islamische Autoritäten befürworten die Frauenbeschneidung. Wir werden sehen, dass das in Indonesien nicht anders ist als im Gebiet zwischen Senegal und Somalia.

Die Assalaam‑Foundation

Die islampädagogische und islamsozialarbeiterische Assalaam-Foundation ist es, die seit einiger Zeit die Organisation und Durchführung der Massenverstümmelungen an Indonesiens Mädchen organisiert und verantwortet. Grundschulen verwandeln sich vorübergehend in Operationssäle, Schultische in Operationstische. Es fließt, ganz professionell, kaum Blut.

Die in West-Java im Großraum Bandung tätige Assalaam-Foundation wurde im Jahre von Ustman Al‑Aydarus gegründet, der bereits seit 1942 ein Kinderheim für Waisen und Kinder mittelloser Familien betrieben hatte. Es folgten die Einrichtung von Gebetsräumen und die Gründungen von als erfolgreich und elitär geltenden Schulen: Grundschule (Elementary School) 1958, Junior High School 1973, Senior High School 1989.

Heute ist es Syarief Muhammad Al‑Aydarus, der Sohn des Schulgründers, der die „Friedens‑Stiftung“ Assalaam-Foundation leitet, die mittlerweile die Organisation von Pilgerfahrten nach Mekka anbietet, Gebetstreffen für Frauen durchführt, eine Beratungsstelle für Erbschaftsangelegenheiten sowie eine kinderpsychologische Beratungsstelle betreibt. Ein Krankenhaus mit Krankenwagen und Rettungsdienst sowie die ständige Durchführung von Sprachkursen des Arabischen runden die Arbeit der islamischen Stiftung ab, die vielseitige, selbstbewusste und gläubige Persönlichkeiten erziehen will und in Bandung hohe Anerkennung zu genießen scheint. Und dann gibt es natürlich die Beschneidungsriten in Großgruppen für alle Kinder beiderlei Geschlechts, eingeleitet und abgeschlossen mit einem „feierlichen“ islamischen Gebet. Der Konformitätsdruck lässt nicht zu, dass sich jemand diesem Ritus verweigert. Die Anwesenheit eines Arztes sowie eines Geistlichen wird zusätzlich dazu beitragen, an der „Notwendigkeit“ der Genitalmutilation keinen Zweifel aufkommen zu lassen.

Massenbeschneidungen an Mädchen sind mittlerweile Markenzeichen der Assalaam‑Foundation und werden im besonders im Geburtsmonat des Propheten durchgeführt. Zeitgleich zur blutigen Mädcheninitiation im April des Jahres 2007 wurden in einer Nachbarschule hundert Jungen beschnitten. Islamische Pädagogik, islamische Sozialarbeit?

Vermutlich sollte die Menschheit auf universelle Pädagogik und universalistische Sozialarbeit Wert legen, so lange jedenfalls, bis islamische Staaten wie der weltweit bevölkerungsreichste in der Lage sind, dem sexualmagischen Tun solcher „islamisch‑caritativer“ und „islamisch‑erzieherischer“ Organisationen wie der Assalaam‑Foundation eine Ende zu bereiten. Dank frommer Sponsoren und ehrenamtlichen Einsatzes ist die Mädchenbeschneidung kostenfrei.

In der islamischen Bevölkerung von Bandung und West‑Java hält sich der Glaube, dass Mädchenbeschneidung genau so ehrenhaft und gottgefällig sei wie die (ebenfalls vormoderne) Jungenbeschneidung. Salam heißt Frieden und der Name des religiös inspirierten Vereins lässt sich mit Friedens-Gesellschaft oder Stiftung für den Frieden übersetzen.

Lukman Hakim

Der Beauftragte für Soziale Dienste der Assalaam‑Stiftung heißt Lukman Hakim und ist ganz begeistert von FGM. Die Operation diene dem sexuellen, sozialen und seelischen Wohl der Mädchen. Dafür nennt der fromme Muslim drei Gründe.

Zum ersten werde die FGM die Libido des Mädchens stabilisieren.

Zum zweiten werde das Mädchen oder die Frau in den Augen ihres Ehemannes als viel schöner erscheinen.

Zum dritten werde die Psyche des Mädchens ins Gleichgewicht gebracht.

Der Photographin Stephanie Sinclair wurde es im April 2007, dem Lunarmonat der Geburt des Propheten dann auch gerne gestattet, die Großgruppenbeschneidungen an Mädchen zu dokumentieren.

Sinclair wurde Zeugin, wie eines Sonntag morgens mehr als zweihundert Mädchen an ihren Genitalien beschnitten wurden, viele davon anscheinend erst vier Jahre alt.

Zaghaft beginnt im größten muslimischen Land der Erde eine vorsichtige Diskussion darüber, ob Mädchenbeschneidung zweckmäßig sei. Kenner des Landes meinen, dass sich ohne einen Bann seitens der höchsten islamischen Autoritäten Indonesiens an der alltäglichen Praxis nichts ändern werde. Ein Anfang Oktober 2006 (intact-network.net) bekannt gewordener und wohl bis heute noch nicht offiziell verabschiedeter Gesetzesentwurf soll medizinischem Personal die künftige Mitarbeit an den Massenbeschneidungen untersagen, doch wird die FGM ohnehin überwiegend von Menschen durchgeführt, die das „traditionelle Beschneidungshandwerk“ gelernt haben oder geburtshelferisch ausgebildet sind.

Indonesiens Mädchenbeschneidungen werden 2007, ähnlich wie in Afrika und dort so seit Jahrhunderten üblich, technisch ausschließlich von Frauen und weiblichen Helfern durchgeführt. Auch das ist von Bedeutung: Dass Frauen an Frauen dieses grausame Initiationsritual ausüben. Wenn die gesamte kulturell‑religiöse Einbettung dieses Rituals auch klar patriarchalischen Zwecken dient.

Die Schwere der Verstümmelung variiert regional sehr. Während in einigen Teilen Indonesiens eine eher rituelle Ritzung der Klitorishaut oder auch zusätzlich der Klitoris mit einem Messer oder Skalpell üblich ist, während in manchen Dörfern und Städten ein mit einem Nadelstich erzeugter „sinnzeichenhafter Tropfen Blut“ fließen muss, um das Geschlechtsorgan sexualmagisch und im Sinne einer Initiation „zu reinigen“, so wird in anderen Landesteilen Hautgewebe oder auch zusätzlich gleichzeitig Klitorisgewebe amputiert, dass „die Größe einer Bohne“ oder „die Größe eines Nadelkopfes“ hat. Jedenfalls wird aus der als „problematisch aufgeladenen“ Klitorisregion „etwas herausgeschnitten“. Dazu benutzen die Operierenden zumeist eine Schere und Desinfektionsmittel.

Die Mädchen müssen beschnitten sein, so will es die Mehrheit sowohl der muslimischen Indonesier als auch der islamischen lokalen Gemeinschaften (intact-network, 4.10.2006). Den Umfragen nach betrachteten 2007 noch 82 % der Familien ein „Schneiden“ als sittlich angemessen (New York Times, 20.01.2008). Auch die Forderung nach operativer Entfernung von intaktem genitalem Körpergewebe in der Volumengröße „eines Samenkorns einer Guave“ oder eines „Viertels eines Reiskorns“ hält sich im Islam von Generation zu Generation.

Ob auch etwas mehr weg geschnitten werden darf? Das ist wohl zu vermuten. Der bildhafte und nicht nur bei Verwendung einer Schere zugleich bezeichnend widersinnige Ausspruch von der Größe „eines Viertels eines Reiskorns“ scheint mir aus dem fatwaproduzierenden Milieu augenzwinkernder Männerbündler zu stammen und erinnert ein wenig an die Sache mit der Frage nach dem korangemäßen Prügeln der widerspenstigen Ehefrau: „Ja, aber nur ein wenig und nicht ins Gesicht und mit einem Hölzchen groß wie ein Zahnstocher.“ Eben augenzwinkernd: Es mag so oder auch anders sein. So viele Zahnstocher werden dann im entscheidenden Augenblick nicht auffindbar sein. Das ist dann Kismet.

Von Klitoridektomie, wie sie in Ägypten, dem Urlaubsziel der ebenso sonnenhungrigen wie gleichgültigen Mitteleuropäer üblich ist, ist der New York Times aus dem Indonesien des Jahres 2007 nichts bekannt. Nichts oder noch nichts?

Sri Hermiyanti vom Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Jakarta spielt die Unschuldige. Dr. Hermiyanti hält die „rituelle Reinigung“ der Mädchengenitalien für harmlos und bedauert im selben Atemzug, dass in Indonesien doch leider zumeist auch eingeschnitten oder sogar genitales Gewebe weg geschnitten wird. Sie weiß genau, dass immer ein wenig Blut fließen muss, verteidigt derartige archaische Sexualmagie und verschweigt das Umfunktionieren der Schulbänke in Operationstische ebenso wie die die Schmerzensschreie der Mädchen.

Beobachter der Gruppe „Population Council“, die Indonesiens Regionen vor 2003 bereist haben, berichteten durchaus von einer gelegentlichen Durchführung der Klitoridektomie.

Jacques Auvergne

Quellen zur

Beschneidung weiblicher

Genitalien

Die Opfer: Acht Photographien von Stephanie Sinclair

http://www.nytimes.com/slideshow/2008/01/20/magazine/20080120_CIRCUMCISION_SLIDESHOW_index.html

Die Täter: Die islamische Assalaam-Foundation

http://www.assalaambdg.or.id“/

Wikipedia

deutsch

http://de.wikipedia.org/wiki/Beschneidung_weiblicher_Genitalien

englisch;

Wort FGC etwas bevorzugt gegenüber FGM

http://en.wikipedia.org/wiki/Female_genital_cutting

französisch;

Landkarte: klar „Indonesien nicht betroffen“

http://fr.wikipedia.org/wiki/Mutilations_g%C3%A9nitales_f%C3%A9minines

FGM und Islam, Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Beschneidung_weiblicher_Genitalien#Vorkommen_im_Islam

FGM in Indonesien:

New York Times am 20.01.2007

http://www.nytimes.com/2008/01/20/magazine/20circumcision-t.html?_r=3&oref=slogin&ref=magazine&pagewanted=print&oref=slogin&oref=slogin

Australian Islamist Monitor:

http://www.islammonitor.org/index.php?option=com_content&task=view&id=540&Itemid=0

cirp.org Australia:

http://www.cirp.org/news/smh01-13-04/

FGM in Kurdistan:

Wadinet

http://www.wadinet.de/projekte/frauen/fgm/studie.htm

http://www.wadinet.de/wadiev/presse/spiegel/16-06-06_diepresse.htm

FGM in Somalia

Intact

http://www.intact-network.net/

Verein Tabu

http://www.verein-tabu.de/

FGM auch in Indonesien und Malaysia

Forward Germany

http://www.forward-germany.org/index.php?page=weibliche_beschneidung

Norddeutsche Mission, human aktiv in Ghana und Togo

http://www.norddeutschemission.de/Dokumente/Genitalbeschneidung.htm

10 Antworten to “046. Indonesien: Genitalverstümmelung an muslimischen Mädchen”

  1. Jacques Auvergne Says:

    Hallo Cees,

    Ümmühan Karagözlü
    nennt diese Quelle als Beleg
    für die These Khifadh ist islamisch bzw.
    Frauenbeschneidung ist islamisch:

    http://www.memri.de/uebersetzungen_analysen/2006_02_AMJ/frauen_moderne_06_04_06.html

    Erschreckend, aber so läuft das in der Millionenstadt Kairo.

    Drei mal lesen, ach was, zehn mal lesen. So ‚funktioniert‘ Islam. Natürlich wird die widerspenstige von zwei Töchtern oder jedenfalls Mädchen am Genital verstümmelt, die ‚westliche‘, die ‚un-islamische‘. Oder die für`s Paradies vorgesehene; in ganzen Straßenzügen Kairos ist Klitoridektomie ägyptischen Brauchtum.

    Viertel eines Reiskorns, nur ein wenig, nicht alles, so viel wie ein Hahnenkamm. Und Allah weiß es am besten, sagt der Beschneider, die blutige Schere in der Hand. Du zweifelst doch nicht an Gottes Gesetz, an der Weisheit der Kalifen? So funktioniert Sunna, Brauchtum.

    Gruß
    Jacques

  2. Cees Says:

    Islam und Genitalverstümmelung an Frauen. Sinngemäß schwadroniert der fromme Geistliche mit dem keuschen heiligen Fummel, äh Kittel, eine himmlisch-blaue Glitzerglaskugel wie zufällig vorm Gemächt:

    „Ja ein bisschen, nicht zuviel, maßvoll und im Einklang mit den religiösen Traditionen, ja! Auch sollte die Öffentlichkeit nicht so viel darüber reden, das ist doch ein familiäres Thema und ein Thema des lokalen Volksbrauchtums. Ja, sage ich, soweit die islamischen Rechtsschulen die Frauenbeschneidung oder Mädchenbeschneidung gutheißen, so weit ist sie gut, mehr wäre natürlich nicht gut. Und Allah weiß es am besten.“

    Ein Kleriker – ein frommer Muslim mithin – gibt den Frauen dieser Welt die islamisch-korrekte theologische Antwort auf die Frage der Ganz- oder Teilamputation der Klitoris.

    http://www.liveleak.com/view?i=6f3_1209919315

  3. Chandra Gupta Says:

    Schafiitische FGM. MGM / FGM Indonesien
    zwischen Volksmagie und Scharia-Islam

    Klicke, um auf BUKU%20-%20Genital%20Cutting.pdf zuzugreifen

    Wahdan versus Zarrar zu Islamic FGM.
    “Realität ist ein Fehler … wir haben ein
    Altejungfernproblem

  4. cees van der duin Says:

    FGM für die Rettung der Seele billigt die
    As-Sunnah Foundation of America (ASFA)

    Female circumcision (khifad, khafd) is the removal of a tiny piece of skin in the uppermost part of her genitals which resembles the crest of a rooster … Khifad for the woman is like khitan for the man and consists in removing a piece of skin the size of a rooster’s crest in the uppermost region of the genitals on top of the urine passage … And Allah knows best.

    http://www.sunnah.org/msaec/articles/circumci.htm

    Scheich Kabbani ist ein islamischer Gelehrter des traditionellen Mainstream-Islam, ein lebenslanger Verbreiter der Lehren von Frieden, Toleranz, Respekt und Liebe, welche die Botschaft des Islam darstellen.

    A prominent scholar of mainstream, traditional Islam, Shaykh Muhammad Hisham Kabbani has spent his life spreading the teachings of peace, tolerance, respect and love that are the message of Islam throughout the world.

    http://www.sunnah.org/about/shaykh_muhammad_hisham_kabbani.htm

  5. Carcinòl Says:

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    JAKARTA taz | Weibliche Genitalbeschneidung als verfassungsmäßiges Recht? Darauf pochen in Indonesien Vertreter des Rats der Muslimgelehrten (MUI). Dieses „Recht“ sieht das konservative Gremium durch die im vergangenen Monat beschlossene Resolution der UN-Vollversammlung gegen weibliche Beschneidung in Gefahr.

    „Wir wehren uns entschieden gegen ein Verbot. Wenn jemand eine Beschneidung durchführen lassen will, darf er nicht zurückgewiesen werden“, äußerte der Vorsitzende des MUI, Maruf Amin, am Montag vor Medienvertretern. Amin forderte alle Krankenhäuser und Gesundheitszentren des Landes auf, bei Bedarf weibliche Beschneidungen vorzunehmen.

    (…) Beschneidungsrituale sind in Indonesien auch für Mädchen verbreitet und reichen vom rein symbolischen Akt (dem Durchtrennen eines Stücks Gelbwurz) bis zur tatsächlichen Beschneidung der Klitoris.

    Mit der Kampagne für weibliche Beschneidung liefert der MUI ein neues Beispiel, wie mit einer konservativ-islamischen Agenda Druck auf die indonesische Regierung ausgeübt wird. Damit war der Rat bereits 2010 erfolgreich, als ein Erlass des Gesundheitsministeriums gegen weibliche Beschneidung auf Druck des MUI umformuliert wurde in eine Handlungsanleitung, wie medizinisches Personal diese vorzunehmen habe. „Beschneidung ist ein Teil der islamischen Lehre und wird für Männer und Frauen empfohlen, so der MUI-Vizegeneralsekretär Amirsyah Tambunan, am Montag auf einer Pressekonferenz.

    Huzaemah, Mitglied der Fatwa-Kommission des MUI, sagte der Jakarta Post, weibliche Beschneidung sei eine religiöse Pflicht, um die sexuellen Gelüste von Frauen zu kontrollieren. … Nach islamischer Lehre sei es bei weiblichen Beschneidungen ausreichend, die Klitorisvorhaut zu entfernen, so der MUI-Chef Maruf Amin.

    Protest gegen diese Auslegung regt sich bei Fatayat, der Frauenorganisation von Nahdlatul Ulama (NU), der größten muslimischen Massenorganisation des Landes. „Weder im Koran noch in den Hadithen wird weibliche Beschneidung als verpflichtend erwähnt“, so Muzaenah Zain, Leiterin des Arbeitskreises für Gesundheit bei Fatayat. Weibliche Beschneidung sei kein religiöses Gebot, sondern ein Produkt kultureller Normen.

    Auch die Frauenrechtshilfe der Indonesischen Frauenvereinigung für Gerechtigkeit (LBH Apik) protestiert … „Aus gesundheitlicher Perspektive stellt die Beschneidung von Mädchen und Frauen eine große Gefährdung für ihre Fortpflanzungsfähigkeit dar“ … Außerdem bestehe die Gefahr, dass Frauen durch diesen Eingriff ihrer Möglichkeit, lustvollen Sexualverkehr zu erleben, beraubt werden. …

    aus: Anett Keller: Religionshüter wollen Verstümmelung
    in: taz 25.01.2013

    http://www.taz.de/Genitalbeschneidung-in-Indonesien/!109704/

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  6. Jacques Auvergne Says:

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    zum Thema FGM in Kurdistan gibt es einen Film von Nabaz Ahmed und Shara Amin

    FGM: the film that changed the law in Kurdistan – video

    http://www.theguardian.com/society/video/2013/oct/24/fgm-film-changed-the-law-kurdistan-video

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    Film by Nabaz Ahmed, Shara Amin, Patrick Farrelly, Sinead Kinnane, Jordan Montminy, Maggie O’Kane and Alex Rees
    Length: 17min 06sec
    2013

    The BBC-Guardian team has followed two filmmakers who spend almost a decade reporting the greatest taboo subject in Kurdish society. Nabaz Ahmed and Shara Amin persuaded people to talk about the effects of FGM. Their film became an important tool in a capmpaign the grassroots organisation WADI launched to combat FGM and get the practice outlawed in 2011.

    http://stopfgmmiddleeast.wordpress.com/2013/10/24/fgm-the-film-that-changed-the-law-in-kurdistan/

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    FGM: ‚It’s like neutering animals‘ – the film that is changing Kurdistan
    A film made over 10 years with the stories of girls and women affected by female genital mutilation is tackling a taboo subject

    von: Maggie O’Kane und Patrick Farrelly
    in: The Guardian 24.10.2013

    http://www.theguardian.com/society/2013/oct/24/female-genital-mutilation-film-changing-kurdistan-law

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    Leider lobpreist Stop FGM Middle East , das Gemeinschaftsprojekt von WADI und dem niederländischen Hivos, die angeblichen Chancen, per Fatwa gegen FGM vorzugehen. Das ist gefährlicher Unsinn. Die Scharia ist ewig und kann nicht reformiert werden und der Fiqh hat die Aufgabe, Stadt und Staat in ein erneuertes Medina zu verwandeln.

    Wer nach Fatwen ruft wird früher oder später immer den originalen Islam bekommen, den von al-Ghazali (vor 1111 n. Z.), genauer wohl den von Ibn Hanbal (vor 855) und letztlich nur den von Allahs Liebling (612 bis 632) Mohammed – selbstredend den Islam MIT der FGM.

    Von Tantawi (Ṭanṭāwī, einst Scheich al-Azhar; der Al-Azhar-Scheich gilt als eine der höchsten Autoritäten des sunnitischen Islam und der islamischen Jurisprudenz, einigen Muslimen gar als die höchste Autorität) über Ali Gum’a (Ali Goma, Alī Ǧumʿa, ein äußerst ranghoher schafiitischer (!) Scheich und einst Ägyptens Großmufti, berüchtigt für Spitzfindigkeiten wie: „Das Schlagen der Ehefrau sei in islamischen Ländern erlaubt, im Westen dagegen verboten“) bis zum Muslimbruder-Cheftheologen Yusuf al-Qaradawi (Qaraḍāwī) sind diese global denkenden islamfrommen Revolutionäre (und mehr oder weniger heimlichen Frauenbeschneidungsfreunde) bei em>Stop FGM Middle East genannt und geehrt … hoffentlich nur vorübergehend.

    http://stopfgmmiddleeast.wordpress.com/fatwas-against-fgm/

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    na also, eben, so sieht’s aus, die Islamic FGM „kann nicht verboten werden, weil Mohammed sie nicht verboten hat“, Scheich Gad al-Haq, immerhin der Großimam von al-Azhar zwischen 1982 und 1996, kennt seine Religion, und: „bei uns Schafiiten ist Beschneidung Pflicht für Männer und Frauen“ (Answered by: Sidi Abdullah Muḥammad al-Marbūqī al-Shāfiʿī, Checked by: Al-Ustāż Fauzi ibn Abd Rahman, Quelle ShafiiFiqh, siehe unten)

    Others, such as the late rector of Al-Azhar University, Sheikh Gad al-Haq, said that since the Prophet did not ban female circumcision, it was permissible and, at the very least, could not be banned. …

    Whereas the Hanafis do not regard female circumcision as “sunnah”, the practice is recommended on religious grounds by the Maliki and Hanbali law schools and is considered obligatory by the Shafai’i school. Though not without internal dissent, the Shafi’i position is clearly expressed: “Circumcision is obligatory upon men and women according to us.”

    Stop FGM Middle East

    http://stopfgmmiddleeast.wordpress.com/background/islam-or-culture/

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    … In dem Film werden die beiden kurdischen Filmemacher Shara Amin und Nabaz Ahmed vorgestellt, die unterstützt von der deutsch-irakischen Organisation WADI Jahre lang mit den Menschen über FGM gesprochen haben. Ein Ehepaar berichtet ihnen von ihrem unerfüllten Sexualleben. Eine Frau zeigt ihnen das Grab ihrer Schwester, die durch eine Infektion nach der Verstümmelung starb. Ein islamischer Geistlicher sagt, dass die Beschneidung von Mädchen Pflicht sei.

    Die BBC zeigt auch wie WADI-Aktivisten Dörfer besuchen und mit Frauen über FGM diskutieren. Der irakische Leiter der Organisation, Falah Muradkhin, beschreibt wie die Kampagne an vielen Punkten gleichzeitig ansetzte. WADI konnte die Bewohner ganzer Dörfer dafür gewinnen, ihr Dorf als offiziell FGM-frei zu erklären. Sie fanden einen Geistlichen, der erklärte, dass weibliche Genitalverstümmelung gegen den Islam sei und filmten ihn für einen Aufklärungsfilm. Das kurdische Regionalparlament erließ 2011 ein Gesetz gegen FGM. Die überwiegende Mehrzahl der Frauen in den kurdischen Dörfern, in denen WADI in den letzten Jahren aktiv war, sagt heute, dass sie ihre Töchter nicht beschneiden lassen wollen, weil die Praxis gesundheitlich schädlich sei.

    Der Dokumentarfilm der BBC erzählt diese Geschichte nach. Zudem bricht er mit einem Tabu: Wie ein Mantra behaupten UN und Nichtregierungsorganisationen, die weibliche Genitalverstümmelung habe nichts mit Religion zu tun. Die britischen Filmemacher zeigen indes in Interviews mit islamischen Geistlichen, dass im Gegenteil hier die Mädchenbeschneidung als religiöse Pflicht gilt – wenn auch einige der Geistlichen diese Auslegung ablehnen.

    Die Organisation Wadi ist eine der wenigen, die stets auf den Zusammenhang von Religion und FGM hingewiesen haben. Wenn auch die Praxis ihren Ursprung lange vor der Entstehung des Islams hat, so wird doch heute in zumindest einer Rechtschule des Islam die Mädchenbeschneidung gefordert, in zwei weiteren als gute Tat gepriesen. Weil das so ist, muss auch mit einer weiteren Legende aufgeräumt werden: Dass weibliche Genitalverstümmelung ein afrikanisches Problem sei. Nicht nur in Kurdistan, auch im Oman, im Iran, in Malaysia und Indonesien werden Mädchen verstümmelt. Dem Kampf gegen FGM auf dem asiatischen Kontinent widmet sich eine neue Kampagne von Wadi und der niederländischen Organisation Hivos: Stop FGM Middle East.

    aus: Film über Genitalverstümmelung in Kurdistan räumt mit Tabus auf
    von: Hannah Wettig
    in: publikative 28.10.2013

    http://www.publikative.org/2013/10/28/film-ueber-genitalverstuemmelung-in-kurdistan-raeumt-mit-tabus-auf/

    ::
    ::

    Circumcision is obligatory upon men and women according to us (i.e. the Shafi’is). (Majmu’ of Imam An-Nawawi 1:164) The circumcision is wajib upon men and women according to the rājih qawl of Shāfiʿī madhhab. In a situation a woman is in her advanced age, it is not permissible to circumcise her if it may harm her (al-Rauḍah of Imam An-Nawawi: 3: 384).

    Answered by:
    Sidi Abdullah Muḥammad al-Marbūqī al-Shāfiʿī

    Checked by:
    Al-Ustāż Fauzi ibn Abd Rahman

    [Anm: Die den zarten Ohren der Kulturrelativisten schmeichelnde Lüge, dass sich die verpflichtende FGM der Schafiiten lediglich auf die Amputation der Klitorisvorhaut bezöge, stammt vom nordamerikanischen Sufischeich Nuh Hah Mim Keller und wird bei Bedarf der Wahrung des „Gesichts“ in Südostasien beim ShafiiFiqh einfach wiederholt. Taqiyya darf auch die Ehre retten.

    Das arabische baẓr bedeutet nicht prepuce of the clitoris, Klitorisvorhaut, sondern the clitoris itself, Klitoris. ]

    http://www.shafiifiqh.com/what-is-the-ruling-on-circumcision-for-women/

    ::
    ::

    Nuh Hah Mim Keller’s Translation:

    „e4.3 Circumcision is obligatory (O: for both men and women. For men it consists of removing the prepuce from the penis, and for women, removing the prepuce (Ar. Bazr) of the clitoris (n: not the clitoris itself, as some mistakenly assert). … The Arabic word bazr does not mean “prepuce of the clitoris”, it means the clitoris itself“

    The deceptive translation by Nuh Hah Mim Keller, made for Western consumption, obscures the Shafi’i law, given by ‘Umdat al-Salik, that circumcision of girls by excision of the clitoris is mandatory. This particular form of female circumcision is widely practiced in Egypt, where the Shafi’i school of Sunni law is followed.

    Zu lesen bei: Answering Islam

    http://answering-islam.org/Sharia/fem_circumcision.html

    baẓr

    http://ar.wikipedia.org/wiki/%D8%A8%D8%B8%D8%B1

    http://de.wikipedia.org/wiki/Klitoris

    ::

  7. Linda Says:

    Hallo! Es gibt jetzt eine Petition, mit der man sich gegen weibliche Gentalverstümmelung in Indonesien engagieren kann. Ist nicht viel, aber was soll man sonst tun?

    Ich habe jedenfalls unterschrieben: http://www.frauenrechte.de/fgm-indonesien

  8. Cees van der Duin Says:

    Danke, Linda, für den Hinweis.

    Inhaltlich ist die Petition ok und insofern unterstützenswert.

    Sinnvollerweise nämlich wird die FGM als islamisch dargestellt – was sie auch ist – für TdF ein längst überfälliger erster Schritt, sich von der kohärenten (unteilbaren; nicht modernisierbaren) Scharia zu distanzieren.

    Die Zero-Tolerance-Politik zur FGM (und MGM) ist sehr gut, hoffentlich wird TdF dabei bleiben und WHO-Typ Ia (Klitorisvorhaut) oder IV (u. a.: Stechen, erst neuerdings so durch die in Java beschneidende wohltätige Assalaam Foundation vorgenommen) niemals bagatellisieren.

    Es ist korrekt, in der Petition pauschal von Typ I zu schreiben, das ist Untertyp Ia ODER (!) Ib. Man falle nämlich bitte nicht auf das Märchen (Scheich Nuh Ha Mim Keller usw.) herein, der schafiitische Fiqh (Islam-Jurisprudenz) fordere nur Typ Ia und nicht Ib (Klitoridektomie).

    http://answering-islam.org/Sharia/fem_circumcision.html

    Der Amerikaner Keller findet bei Indonesiens und Malaysias Schariafront gerne Verwendung. Die Lehrmeinung der hohen Autoritäten wird allerdings durch die nachgestellte „Klarstellung“ (Clarification), Fatwa-Kenner sehen das an der traditionellen Schlussformel Und Allah weiß es am Besten, gar nicht berührt – also ist die Klitoris zu verstümmeln, jedenfalls im Zweifelsfall, Allah knows best! Der Amerikaner darf trotzdem ein bisschen plappern, Shafii Fiqh ist islamisch tolerant und die Amerikaner und Europäer hören das doch so gerne.

    http://www.shafiifiqh.com/what-is-the-ruling-on-circumcision-for-women/

    Die keineswegs säkulare Gruppe Kalyanamitra (der hinduistisch-buddhistisch klingende Name ist kalt berechnende Kulisse) ist in Netzwerke durchaus radikaler Moscheen eingebunden und will keine Abkehr Indonesiens von der Scharia. Anders als es Rüdiger Nehberg vermittelt: Mit dem Islam wird man NIEMALS gegen die Genitalverstümmelung arbeiten können.

    Koran und Hadithe sind abgeschlossen, eine frauenfreundliche Scharia wird es nie geben.

    Terre des Femmes sollte mit Indonesiens säkularen Gruppen oder säkularen Einzelnen aus Medizin und Bildung kooperieren, nicht mit weiblichen Gottesfürchtigen.

    Cees van der Duin


    K a l y a n a m i t r a

    Ein Verbot eines werbenden Liedes zur Polygamie zu fordern klingt nett, ist aber Taqiyya, denn die Polygamie ist echter Islam – und Kalyanamitra ist gar nicht gegen das Islamische Recht:

    A female NGO representative has urged the government to ban the song, considering it provocative. “It should be banned because it has offended other people’s rights,” said Hegel Terome, Research Manager of the Female NGO Kalyanamitra, in an interview with Detikcom last week.

    http://islaminindonesia.com/tag/mapolin/

    Ein bisschen Revolution, eine Prise Cuba-Kitsch, Kalyanamitra mit US-amerikanischen Sozialisten zu Gast in Australien.

    Two representatives of Kalyanamitra, an Indonesian women’s rights organization, Rena Herdiyani and Hegel Terome, concluded a successful speaking visit here at the end of April. Herdiyani is the executive director and Terome the organizational deputy of Kalyanamitra. Mary-Alice Waters, president of Pathfinder Press and a leader of the Socialist Workers Party in the United States, joined them in their main speaking engagements.

    http://www.themilitant.com/2012/7620/762050.html

    Kalyanamitra erinnert mich an den geschmeidigen Tariq Ramadan, den modern und humanitär engagiert (Dialogbetrieb; Weltsozialforum) tuenden Strategen der global einheitlich gesteuerten Muslimbruderschaft.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tariq_Ramadan

  9. Edward von Roy Says:

    FGM in Österreich per Islamgesetz?

    (Zitat von Religion ist Privatsache)

    Die „Islamischen Religionsgesellschaften und ihre Mitglieder“ werden nämlich uneingeschränkt ermächtigt, „Kinder und Jugendliche durch alle traditionellen Bräuche zu führen“.

    (Zitatende)

    Da steht nicht kleine und große Jungen sondern „Kinder und Jugendliche“ – das sieht gefährlich nach der sog. milden Sunna aus (FGM Typ Ia und IV) und muss evtl. vehement verhindert werden.

    http://derstandard.at/2000005708373/Islamgesetz-Initiative-warnt-vor-Beschneidungslegalisierung?ref=rss&utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

    17.09.2014 Islamgesetz-Neu: Beschneidungslegalisierung und Schutz vor Ermittlungen, dafür aber KEINE gesetzlichen

    http://www.religion-ist-privatsache.at/news/news-detail/archive/islamgesetz-neu-beschneidungslegalisierung-und-schutz-vor-ermittlungen-dafuer-aber-keine-gesetzlich/

  10. Machandelboom Says:

    Die Fragestellung traditionelle FGM versus islamische FGM stellt sich Schariafreunden gar nicht, Allah hat entschieden.
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    Wieviel Gewebe entfernt wird ist schwer zu sagen, insbesondere, wenn die Beschneiderin sich unter das Gewand des Kindes beugt oder den Körper mit einem Tuch abdeckt.

    Makassar (makassarisch Mangkasara), ehemals Ujung Pandang ist die Hauptstadt der indonesischen Provinz Südsulawesi auf Sulawesi ehemals Celebes.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sulawesi

    In Gorontalo, also ebenfalls auf Sulawesi, nennen sich 91 % der Menschen Muslime, doch ist der Animismus durchaus noch bedeutend.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gorontalo

    It was very difficult to verify what and how much tissue was actually cut or removed. In Makassar and Gorontalo, the act of cutting was done under a sarong or cloth generally and obscured from all eye-witnesses, only the practitioner knows exactly what part and how much (if any) of the genitalia flesh was cut or removed, or whether only some skin was scraped off, or some dirt rubbed off.

    p 34

    Die im letzten Jahr (2013) von der zaghaften FGM-Gegnerin G.K.R Hemas, Königin von Yogyakarta angeführten (s. u.) Wurzeln von Kurkuma (engl. turmeric) können zum symblischen, unblutigen Beschneiden dienen, müssen es aber nicht. In Sumenep (Madura) werden dem kleinen Mädchen die äußeren Schamlippen auseinander gezogen, um besser an die Klitoris heranzukommen, die dann mit eben solchen Kurkumawurzeln eingeklemmt wird, während die Beschneiderin mit einem Küchenmesser die Spitze der Klitoris amputiert:

    directly scraped the top part of the clitoris with a kitchen knife, each side of which was held with a slice of turmeric root.

    p 35

    Serang ist die Hauptstadt der Provinz Banten im äußersten Westen von Java. Zum Quetschen und Herausziehen der Klitoris wird als Widerlager für den Finger auch mal eine Münze genommen, dann wird die Klitoris an der Spitze mit einem Taschenmesser „ein bisschen“ (a little) abgeschnitten.

    In Serang – Banten, a traditional circumciser described FC procedure by using a coin as a base and finger to press and pull the clitoris and then cut a little the tip of the clitoris with the penknife. It was not clear whether the little tissue removed was a real tip of clitoris or dirt spotted in the clitoris

    [die Schmutzfrage stellt sich leider ganz anders, zwar muss das Genital religiös rein und religiös legal gemacht werden, aber die (halbe oder ganze) Klitoris selbst ist ggf. (inschallah) der „Schmutz“ (dirt), ist haram und, um die Worte des deutschen § 226a StGB zu gebrauchen, gar kein Bestandteil der „äußeren Genitalien einer weiblichen Person“.

    Der Juristentag 2014 hätte bemängeln und rügen müssen, dass für die strafrechtliche Gutachterin rituelle Nadelstiche ins weibliche Genital (zu FGM Typ IV) ebenso wie die amputierte Klitorisvorhaut () Typ Ia) die „äußeren Genitalien einer weiblichen Person“ gar nicht versehren sprich dass Hörnle die durch die WHO aufgestellte Einheit der FGM-Klassifikation kaputtmacht und FGM Typ Ia sowie Typ IV erlauben möchte und ggf. sogar ein kleines bisschen von der FGM Typ Ib.]

    p 36

    Klicke, um auf Indonesia_FGM.pdf zuzugreifen

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    Die ‚Ulama (Islamgelehrten, Sg. ‚Alim) kennen ihre Religion und wollen die Mädchen beschneiden:

    … Despite growing international condemnation of female genital mutilation, the Indonesia Ulema Council (MUI) is urging the government to resist any international or domestic pressure to ban the practice it calls female circumcision.

    „On the issue of female circumcision, we do not consider it compulsory [das ist dreist gelogen, denn ausgerechnet den Schafiiten ist die FGM wadschib, verpflichtend und nicht makruma, ehrenvoll], but we forbid any action to ban it,“ MUI Chairman Ma’ruf Amin told a January 21st press conference on the subject at MUI’s Central Jakarta office, according to multiple media reports.

    He said that in recent times more medical practitioners have refused to perform female circumcisions, and he urged the government to act decisively against such individuals, based on its 2010 Health Ministry regulation on the practice, which effectively legitimises female circumcision and authorise medical professionals to perform it, the Jawa Pos National Network reported.

    „Because we support that regulation, we ask the government not to heed any effort by any party that wants circumcision banned in Indonesia,“ he said, according to Detik News.

    „Circumcision is a part of Islamic teaching that is highly recommended for Muslims, whether male or female,“ he said, adding that the law on the matter calls for specific procedures which, he claimed, do not damage the clitoris.

    „The procedure for female circumcision according to Islamic teaching is removal of only the membrane, or in medical terms preputium [the clitoral hood] that covers the clitoris,“ he said. [Dafür gibt es keinen islamischen Text, was der amerikanische Sufi Scheich Keller schreibt, ist Nebelwurf ohne religionsrechtliche Verbindlichkeit]

    „It needs to be understood that Islamic teaching prohibits the female circumcision practice which is done by cutting or injuring the clitoris [wie gesagt ein glatte Lüge, aber auch das Flunkern ist islamisch, dient u. a. dem Bewahren der Ehre und heißt Taqiyya], as it is dangerous.“ …

    Gusti Kanjeng Ratu Hemas, the queen of Yogyakarta, believes the government must revoke the 2010 regulation effectively legitimising female circumcision and authorizing medical professionals to perform it.

    „I am very certain that the 2010 regulation on female circumcision was issued because there was a big pressure from religious organisations to the Ministry of Health. Even recently, the MUI has demanded the government lift the ban on female circumcision,“ she told Khabar Southeast Asia.

    „I think that all the parties, which are involved, should have a wider point of view on female circumcision, particularly from the health point of view,“ she said.

    It is not known how many Indonesian girls undergo female circumcision, which is believed to reduce sexual desire and prevent promiscuity, and encompasses a wide range of practices in Indonesia, from cutting a small part of the clitoris to scratching it to pressing spices on the genitals.

    Suratningtyas, a 46-year-old midwife at a private hospital in Depok, West Java, told Khabar that some parents do ask the hospital for female circumcision.

    „I cannot reject their request because we are allowed to do it. But we make sure to do it properly so it will not harm the baby girl,“ she said. …

    The theological basis for female circumcision is a weak hadith, according to Maria Ulfah Anshor, secretary general of Alimat (the Movement for Indonesia Family Justice) and former chairwoman of the woman’s wing of Nahdlatul Ulama, Indonesia’s biggest Muslim organisation.

    „The hadith said that circumcision is sunnah for men [highly recommended] and makrumah for women [voluntary but meritorious] [das ist falsch, dem schafiitischen Fiqh ist makruma / optional eine vernachlässigbare Minderheitenmeinung, die weibliche Beschneidung ist den schafiitischen sprich den allermeisten muslimischen Indonesiern und eben auch der MUI wadschib, engl. obligatory, mandatory, dt. Schariapflicht]. Hence it cannot be used as a theological basis to conduct female circumcision, because it is optional,“ she told Khabar.

    The government does not need to regulate it, nor should it ban medical professionals from giving the service to a Muslim family that requests it, she said. But she said it is unfortunate that female circumcision is often conducted on infants, meaning that girls have no say in whether they want to undergo an optional practice.

    „It is against human rights,“ she said. [Sie meint die von Allah verliehenen „Menschenrechte“ – und noch nicht einmal diese, weil das Kind, ob Junge oder Mädchen, zur Beschneidung nicht Nein sagen kann, sondern beschnitten werden muss.]

    Javanese tradition includes a ceremonial form of circumcision conducted without removing or harming [Unsinn, siehe oben: „mit einem Küchenmesser die Spitze der Klitoris amputiert“] the female body in any way, G.K.R Hemas told Khabar in an exclusive interview.

    „Female circumcision in Javanese tradition is very different with what happened in other places. It is done by holding on to a piece of fresh turmeric on female genitals,“ she said [oder auch zwei Kurkumawurzeln zum Einklemmen des Kitzlers und dann kommt das Küchenmesser]. Later the turmeric and other offerings are thrown to the rivers, she added.

    The ceremony is conducted twice, at the age of five and when a girl begins to menstruate. These days, such ceremonies are rarely carried out in Javanese society, except for royal family members at the Yogyakarta sultanate.

    „Once again, there is no woman’s body part which is being removed or harmed from those two traditions,“ she added.

    [Welche „zwei Traditionen“ meint Königin Hemas, sind für sie (The ceremony is conducted twice) die genannten Altersstufen fünf Jahre und erste Regelblutung diese „two traditions“? Sie fordert leider nicht das sofortige Ende der islamischen Mädchenbeschneidung.

    Oder hält sie, um auf „zwei“ zu kommen, sowohl Javas vorislamische jedenfalls beinahe außerislamische symbolische Reinigung des Mädchengenitals mit aufgelegter Kurkumawurzel für die eine Tradition und die FGM nach Koran und Sunna für die andere? Dann hätte sie Islamic FGM mit genitalem Nichtzerstören gleichgesetzt. Und damit hätte sie gelogen, denn islamisch muss zerstört werden, oder die Queen ist schariatreu und hält (erst) den am Geschlechtsteil beschnittenen (!) Kinderkörper für heil. (Erst) das (nämlich) wäre ganz im Sinne der islamischen ḥurma (von ḥ-r-m, etwa zu ḥarām, eben auch Tabubezirk) für „körperlich unversehrt“.

    Offensichtlich scheint auch die deutsche Juraprofessorin und Gutachterin am diesjährigen Deutschen Juristentag (Hannover 2014) Tatjana Hörnle dem Begriff körperlicher Unversehrtheit der Hurma zu folgen, denn ob du Junge bist oder Mädchen, deine Penisvorhaut oder Klitoris(vorhaut) ist für dich nach Allahs Ratschluss und Befehl gefälligst gar kein Körperteil („body part“).]

    von: Elisabeth Oktofani
    aus: In Indonesia, continuing debate over „female circumcision“
    in: Khabar Southeast Asia 05.03.2013

    http://khabarsoutheastasia.com/en_GB/articles/apwi/articles/features/2013/03/05/feature-03?format=mobile

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